„Unordnung“ kann auch Ausdruck für Leben, Phantasie und Kreativität sein.

Welche Eltern kennen das nicht: Spätestens am Abend sieht das Kinderzimmer, die Wohnung, ein ganzes Haus oder auch der Garten so aus, als ob Vandalen den ganzen Tag zu Besuch waren. Das Aufräumen erfolgt meist mit wenig Begeisterung, sei es durch die Kinder selbst oder aber durch die leicht entnervten Eltern.

Und doch: Immer wieder kommt man ins Schmunzeln, welche interessanten und eigenwilligen Konstellationen sich dabei anfinden. Da liegen selbst gestrickte Fingerpuppen in hölzernen Kochtöpfen und der Duft des „weltbesten Eintopfes“ liegt quasi noch in der Luft; aufgetürmte Legosteine neben auseinander gezupften Wattebäuschchen zeigen eindrucksvoll „die Geburt eines Dinosaurierbabies“. Draußen markieren mehrere wild aufeinandergestapelte Stöcke und kunterbunt verstreute Steine „den Überlebenskampf von Pinguinen in der Wüste“. Der Phantasie und Kreativität im Spiel sind wahrlich keine Grenzen gesetzt. Und dass es dabei etwas ungeordnet zugeht, ist eigentlich ganz klar.

Spielen ist das wichtigste Element im Leben eines Kindes. Früher konnten Kinder überall im Dorf oder in der Stadt spielen. Damals hatten sie mehr Möglichkeiten, ihrem Bewegungs- und Entdeckerdrang freien Lauf zu lassen. Haben doch Offenheit, Unvoreingenommenheit, Spontaneität, aber auch Konzentration und Ausdauer beim Spielen etwas Magisches. Die Kinder tauchen dabei in eine Welt mit ganz eigenen Gesetzmäßigkeiten. Von außen betrachtet erscheint dies zugegebenermaßen manchmal chaotisch und irgendwie unpassend. Aber genau das macht es so spannend und faszinierend. Zweckfrei, einfach anfangen und sich treiben lassen.

Aus „Nichts“ etwas zu machen – mit einer schier unendlichen Neugier auf neue Experimente mit vorhandenen Materialien gestalten Kinder ihre Spielräume. Die Natur selbst hält die besten Rohstoffe bereit, um in ein selbstbestimmtes und ungestörtes Kinderspiel einzusteigen. Blätter, Blüten, Äste, Kieselsteine, Tannenzapfen werden scheinbar willkürlich angeordnet. Kleine Landschaften entstehen. Die so hinterlassenen Spuren fordern zum Mitspielen oder Weiterspielen auf. Und wie im Leben auch, ist es jedem selbst überlassen, was daraus entsteht.

Nicola Hengst-Gohlke
Initiative Spielplatzpaten für Mettmann

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