Spiel ist das ganzheitliche Lernmedium, immer und überall.
Auch Kinder haben das Recht auf freie Entfaltung ihrer Persönlichkeit, so bestimmt es das Grundgesetz in Artikel 2. Um dieses Recht zu nutzen, bedarf es ausreichender, verfügbarer, ganzheitlicher Kompetenzen. Dazu zählen auch Bewegungs- und Spielkompetenzen.
Um Kompetenzen zu erwerben, muss der kindliche mit Sinnen ausgestattete Körper ausreichende und vielfältige Empfindungen und Wahrnehmungen, Bewegungen und Handlungen vornehmen. Eine Form des Handelns ist das Spielen.
Wenn Kinder mit den erworbenen und verfügbaren Kompetenzen Alltagsherausforderungen selbstständig bewältigen können, haben sie einen Bildungswert erzielt.
Durch Spielen können Kinder sich selbst als Mensch kennenlernen und zu Freiheit und Regelhaftigkeit gelangen. Spielen hat Bildungspotential, weil es hilft, das Leben zu erproben, zu deuten, zu strukturieren und zu verstehen, aber auch Lebensprobleme zu bewältigen und Gefühlsrückstände aufzuholen. Spielen führt zu Erkenntnisgewinn beim Abtasten der Realität und durch Umgang mit Objekten und damit zu neuem Bildungsgehalt.
Spielen entfaltet seine Bildungswirksamkeit dadurch, dass die Innensicht eines Menschen nach außen gekehrt wird. Spielen ist der Vermittler von innen nach außen.
Spielen entfaltet dann seinen Bildungswert, wenn es altersgemäß und entwicklungsgerecht in freiwillig zu bewältigenden Herausforderungsarrangements angeboten wird.
Spielen bildet, weil es eine sinngeleitete, freiwillige und erfahrungsorientierte Selbstgestaltungsform ist!
Dr. Klaus Balster
Deutsche Sportjugend