Es gibt kaum einen Faktor, der den Alltag und die Entwicklung von Kindern mehr beeinflusst, als die räumliche Gestaltung des Wohnumfeldes und die damit verbundenen Möglichkeiten zum freien Spiel.

Das ist die zentrale Aussage der Kinderstudie „Raum für Kinderspiel!“ des Deutschen Kinderhilfswerkes, die auf einer breiten empirischen Grundlage die Aktionsraumbedingungen von Kindern und die damit verbundenen Auswirkungen auf deren Lebensalltag und Entwicklungschancen untersucht.

Daraus ergibt sich, dass sich durch eine auf Kinder bezogene Stadtentwicklungspolitik viel erreichen lässt. Die Studie liefert dafür eine Fülle von Anregungen zur Gestaltung des öffentlichen Raums und des direkten Wohnumfelds von Kindern.

Fazit: Während Kinder aus sehr kinderfreundlichen Stadtteilen täglich durchschnittlich fast zwei Stunden alleine ohne Aufsicht draußen spielen, verbringen Kinder unter sehr schlechten Bedingungen nur eine Viertelstunde damit. Im Vergleich zu Kindern aus sehr kinderfreundlichen Stadtteilen haben sie deshalb weniger soziale Erfahrungen mit Gleichaltrigen, einen deutlich höheren Medienkonsum und nutzen seltener organisierte Freizeit- und Sportangebote in ihrem Stadtteil.

Wer hat mitgemacht?

Mit den baden-württembergischen Städten Ludwigsburg, Offenburg, Pforzheim, Schwäbisch Hall und Sindelfingen wurden für die Studie typische Mittelstädte ausgewählt, um die bundesweite Bedeutung und Übertragbarkeit der Studie zu gewährleisten. Die wissenschaftlichen Untersuchungen wurden vom Freiburger Institut für angewandte Sozialwissenschaft und der Evangelischen Hochschule Ludwigsburg durchgeführt.

Hier finden Sie eine Zusammenfassung der Ergebnisse zum Download: 
Zusammenfassung Ergebnisse "Raum für Kinderspiel!" 

Ausführliche Ergebnisse von Dr. Blinkert und Dr. Höfflin zur Studie finden Sie weiter unten auf dieser Seite.

Wie geht es weiter?

Die Studie wird durch weiterführende zusammenfassende Analysen und Interpretationen der Ergebnisse in Verbindung mit einer Präsentation der Ergebnisse und der Anhörung von Experten im Rahmen einer Fachtagung im Herbst 2014 dargelegt und im Anschluss schriftlich abgebildet. Öffentlichkeit und Kommunalpolitik werden in diesen Prozess miteinbezogen, konkrete Lösungsansätze werden erarbeitet und angeregt. Den beteiligten Städten bietet das Projekt die Möglichkeit den Aspekt der „Kinderfreundlichkeit“ im Rahmen der eigenen Stadtentwicklungsplanung zu fördern oder stärker einzubringen.

Fachtagung "Raum für Kinderspiel"

Anlässlich der Veröffentlichung der Ergebnisse der Studie "Raum für Kinderspiel" und zum 25-jährigen Jubiläum der UN-Kinderrechtskonvention fand am 08. Oktober 2014 in Ludwigsburg ein Fachtagung statt. Die Fachtagung richtete sich an Fachkräfte aus der Spielraum-, Stadt-, Grünflächen- und Verkehrsplanung, der Offenen Kinder- und Jugendarbeit, den Wohnungsbaugesellschaften und an Vertreterinnen und Vertreter von Kinderinteressen in Verbänden, Vereinen und Kirchen.

Fachbeiträge aus dem Programm der Tagung zum Download:

Zusammenfassung der Ergebnisse der Workshops zum Download:
Fragen, Herausforderungen und Erkenntnisse aus den Workshops 

Die Studie wurde vom Deutschen Kinderhilfswerk initiiert und gemeinsam mit den baden-württembergischen Städten Ludwigsburg, Offenburg, Pforzheim, Schwäbisch Hall und Sindelfingen durchgeführt.

Bibliographische Angaben: Baldo Blinkert, Peter Höfflin, Alexandra Schmider, Jürgen Spiegel

Raum für Kinderspiel

Eine Studie im Auftrag des Deutschen Kinderhilfswerkes über Aktionsräume von Kindern in Ludwigsburg, Offenburg, Pforzheim, Schwäbisch Hall und Sindelfingen

Reihe: FIFAS-Schriftenreihe
Bd. 12, 304 S., 19.90 EUR, 19.90 CHF, br., ISBN 978-3-643-12944-4

Die Broschüre kann auch als E-Book beim Verlag unter www.litwebshop.de  erworben werden.

Hier  finden Sie zudem zum Thema Spielraum ein Interview mit dem Soziologen Peter Höfflin über die (Un)attraktivität von Spielplätzen aus der Zeit Ausgabe 34/2015 vom 20. August 2015.

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