Die Straße als Aufenthalts- und Begegnungsort für Menschen – was jahrhundertelang selbstverständlich war, ist in den letzten Jahrzehnten leider verloren gegangen. Temporäre Spielstraßen sind ein einfaches Instrument, um die Straße gelegentlich wieder anders zu nutzen: mit Ballspielen, Rollschuhen, Straßenkreide etc. oder mit Klappstuhl und Kaffee, um mit Nachbar*innen ins Gespräch zu kommen.
Konkret funktioniert das so, dass in der schönen Jahreszeit ein geeignetes Stück (Neben)Straße an einzelnen Tagen für den Autoverkehr gesperrt wird, z. B. einmal pro Woche oder pro Monat. Für Einsatzfahrzeuge und Menschen mit eingeschränkter Mobilität ist die Zufahrt weiterhin möglich, dafür sorgen die verantwortlichen Anwohner*innen. Da Temporäre Spielstraßen keinen Umbau erfordern, entstehen fast keine Kosten. Temporäre Spielstraßen sind sehr flexibel und jederzeit reversibel – man kann es einfach mal ausprobieren!
Alice Ferguson, die Gründerin von Playing Out, hielt am 9.10.2023 anläßlich des Berliner Spielstraßen-Saisonabschluss einen sehr inspirierenden Vortrag, warum Play Streets / temporäre Spielstraßen so wichtig sind.
Hier gelangen Sie zum Vortrag.
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Kinder, die im Laufe der ersten fünf Lebensjahre das nahe Umfeld der Wohnung eigenständig erkunden und dort mit anderen Kindern spielen können, entwickeln gute motorische und soziale Fähigkeiten. Das Spiel der Kinder in der Nachbarschaft fördert das Miteinander der Erwachsenen. Das ständige Zusammensein der Kinder mit den Eltern und der Zwang, die Kinder überall hinzubringen, führt hingegen zu einer umweltbelastenden «Bring- und Holsituation».
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