Kinder haben ein Recht auf Spiel, damit sie gesund aufwachsen und soziale Kompetenz entwickeln können. Demgegenüber beklagen Kinder im Zuge moderner Stadtentwicklung und Bildungspolitik das Fehlen von „Freiräumen“ in ihrem Alltag und dort, wo sie lautstark ihrem Spieldrang nachgehen, geraten sie in Konflikt mit ruhebedürftigen Erwachsenen. Das erfolgreiche Klagen gegen Kindertagesstätten und Bolzplätze macht Schule, Verbotsschilder nehmen den Kindern die letzten Freiflächen. Deshalb ist eine Lobby für das Recht auf Spiel dringend notwendig!
Kinder brauchen Platz und Bewegung für eine gesunde körperliche Entwicklung und um zu lernen. Über das Spiel entwickeln sie motorische Fähigkeiten und eignen sich soziale Kompetenzen an. In einer Gesellschaft mit immer weniger Kindern und starken Bedürfnissen der älteren Generation ist ein abnehmendes Verständnis für das lautstarke Spielen zu verzeichnen. Mit dem Weltspieltag will das Deutsche Kinderhilfswerk gemeinsam mit seinen Partnern im Bündnis Recht auf Spiel die Bedeutung des Spiels für Kinder ins Bewusstsein rufen und mehr Akzeptanz für spielende Kinder fordern.
Bis 2024 fand der Weltspieltag jedes Jahr am 28. Mai statt. Im Jahr 2025 wird er erstmals am 11. Juni als offizieller UN-Gedenktag für das Recht auf Spiel durchgeführt. Die Aufnahme in die Reihe der UN-Gedenktage betont die gesellschaftliche und politische Notwendigkeit, das Recht auf Spiel zu fördern.
Gemeinsam mit seinen Partnern im Bündnis für das Recht auf Spiel ruft das Deutsche Kinderhilfswerk e.V. jedes Jahr dazu auf, sich mit Aktionen am 28. Mai vor Ort zu beteiligen - auch unabhängig von der Bündnispartnerschaft. Alle Initiativen erhalten Informationsmaterial und Handreichungen für die Durchführung ihrer Aktionen. Weiter unten finden Sie das aktuelle Hintergrundpapier. Weitere Informationen erhalten Sie unter dem Aufruf des jeweiligen Jahres.
Der Weltspieltag in Deutschland ist eine Initiative des Deutschen Kinderhilfswerkes e.V. sowie weiterer bundesweiter Träger und Initiativen, die im Bündnis Recht auf Spiel zusammengeschlossen sind. 2025 findet er bereits zum 18. Mal statt.
zum Ablauf
- Das Deutsche Kinderhilfswerk legt jedes Jahr im Herbst gemeinsam mit dem Bündnis Recht auf Spiel, allen voran den Mitgliedern im Bündnisbeirat, das Motto für das Folgejahr fest. Hierbei werden aktuell diskutierte und besonders drängende Themen aufgegriffen.
- Für die Koordination der Weltspieltagsaktionen im deutschsprachigen Raum ist das Deutsche Kinderhilfswerk zuständig, es stellt hierfür Personal und ein gewisses Budget zur Verfügung. Zu seinen Aufgaben zählen neben der bundesweiten Lobby- und Pressearbeit sowie der Bereitstellung von Hintergrundpapieren und Anregungen insbesondere die Pflege einer eigenen Webseite. Hier können alle Aktiven ihre Aktion einstellen, um sie der Öffentlichkeit und Presse zu präsentieren.
- Alle eingetragenen Aktionspartner erhalten die Gelegenheit, kostenlos vom Deutschen Kinderhilfswerk produziertes Aktionsmaterial zur Bewerbung der Weltspieltagsaktivitäten zu erhalten. Dazu zählen z.B. Poster und Postkarten, um die Aktionen zu bewerben. Je nach Kapazitäten und Bedarf werden diese Materialien durch ein zum Motto passendes Giveaway ergänzt.
- Der Weltspieltag wird ab 2025 jedes Jahr am 11. Juni begangen - egal, ob es sich um einen Tag unter der Woche, am Wochenende oder gar an einem Feiertag handelt. Natürlich können die Aktionspartner ihre Aktion aber auch gern auf einen anderen Tag verlegen, wenn es besser passt, z.B. das Wochenende vorher oder nachher. Hauptsache, der inhaltliche Bezug bleibt gegeben. Gern lassen sich die Aktionen auch kombinieren mit dem internationalen Kindertag am 1. Juni.
- Die Aktionspartner, mit denen das Deutsche Kinderhilfswerk ggf. gemeinsame Veranstaltungen durchführt, werden mit individualisierten Flyern und Postern sowie Straßenbannern gesondert unterstützt.
- Eine Aktion anmelden kann im Prinzip jeder; für die ordnungsgemäße Anmeldung und die Durchführung der Aktionen sind die Partner vor Ort selbst zuständig.
- Die Teilnahme an den grundsätzlich kostenlos anzubietenden (Spiel)aktionen sollte allen Kindern und Jugendlichen und je nach Angebot auch gern den begleitenden Erwachsenen ermöglicht werden. Nichts ist schöner, als wenn am Weltspieltag Jung und Alt gemeinsam spielen und ihre Heimatstadt spielerisch erobern und (neu) entdecken!
- Zum Abschluss erstellen wir jedes Jahr einen Pressespiegel - hierfür bitten wir um Zusendungen von allen Teilnehmenden.
- Zudem wäre es schön, wenn alle Ihr Projekt im Nachhinein auf der Webseite dokumentieren – hierfür bitte einfach nochmal einloggen und den Beitrag editieren.
zur Historie
2008 rief das Deutsche Kinderhilfswerk erstmals mit seinen Partnern im Bündnis Recht auf Spiel zur Teilnahme am Weltspieltag auf, dem internationalen World Play Day. In jenem Jahr fokussierte sich der Weltspieltag auf zehn Städte im Bundesgebiet, 2009 beteiligten sich bereits rund 70 Kindertagesstätten, Schulen, Initiativen und Projekte der Jugendarbeit bundesweit an der Aktion, besonders viele Aktionen fanden in München, Berlin und Hamburg statt. 2010 riefen die ersten Kommunen und Großstadtbezirke zum Weltspieltag auf, seit 2011 beteiligt sich die Partnerregion Vorarlberg in Österreich sehr aktiv. Auch in der Schweiz wird der Weltspieltag gefeiert, seit 2014 finden etliche Aktionen im Kanton Bern statt.
Seit 2014 wird der Weltspieltag jeweils von rund 200 Partnerinnen und Partnern mit etwa 300 einzelnen Aktionen bespielt. Zudem führt das Deutsche Kinderhilfswerk im Vorfeld des Weltspieltages i.d.R. eine repräsentative Umfrage unter Kindern und Jugendlichen sowie Erwachsenen durch, um passend zum Jahresmotto deren persönliche Einschätzung zur (Spiel)situation zu erfahren.
Weltspieltag 2024 “Nachhaltigkeit spielerisch entdecken!”
Forderungspapier Hintergrundpapier Resolution Umfrageergebnisse
Weltspieltag 2023: "Schluss mit der Einfalt – es lebe die Vielfalt!”
Forderungspapier Studie Aktion Mensch-Inklusive Spielplätze
Weltspieltag 2022: "Wir brauchen Spiel und Bewegung-draußen und gemeinsam!"
Forderungspapier Umfrageergebnisse
Weltspieltag 2021: "Lasst uns (was) bewegen!"
Hintergrundpapier Umfrageergebnisse Resolution Forderungspapier
Weltspieltag 2020: "Raus in die Natur"
Hintergrundpapier Umfrageergebnisse Handlungsempfehlungen
Weltspieltag 2019: "Zeit zu(m) Spielen!"
Hintergrundpapier Umfrageergebnisse
Weltspieltag 2018: "Lasst uns draußen spielen!"
Hintergrundpapier Umfrageergebnisse
Weltspieltag 2017: "Spiel! Platz ist überall"
Hintergrundpapier Umfrageergebnisse
Weltspieltag 2016: "Spielen überwindet Grenzen!"
Hintergrundpapier Umfrageergebnisse
Weltspieltag 2015: "Unsere Straße ist zum Spielen da!"
Hintergrundpapier Umfrageergebnisse
Weltspieltag 2014: "DEIN Recht auf Spiel!"
Hintergrundpapier Umfrageergebnisse
Weltspieltag 2013: "Spielen bildet!"
Weltspieltag 2012: "Gemeinsam spielen"
Weltspieltag 2011: "Spielorte neu entdecken!"
Weltspieltag 2010: "Achtung. laut(r) Kinder!"
Weltspieltag 2009: "Ungewöhnliche Spielorte"
Weltspieltag 2008: "Mehr Toleranz für Kinderspiel!"
2008 rief das Deutsche Kinderhilfswerk erstmals mit seinen Partnern im Bündnis Recht auf Spiel zur Teilnahme am Weltspieltag auf, dem internationalen World Play Day.