Kommentar zum Weltspieltag 2011

Die aktuellen Weltereignisse, wie die Geschehnisse in Japan, zeigen die Komplexität unserer Welt in ihrer Ganzheit und die menschliche Begrenztheit. In der Folge ist ein gesellschaftlich notwendiger und kritischer Diskurs in Bewegung gekommen, um nach-haltige Zukunftslösungen zu suchen. Bei allen Auseinandersetzungen verschiedener Interessengruppen um die Themen wie Kernenergienutzung, Versorgungssicherheit, Klimaschutz, Bezahlbarkeit kann es nur einen Ausgangspunkt für Reflexion und Zukunftsausrichtung für alle Parteien geben, nämlich den Menschen als Maß aller Dinge und insbesondere den heranwachsenden jungen Menschen, der eine unverstellte Lebensbasis braucht.

Besonders Jungen und Mädchen im Säuglings- und Kindergartenalter brauchen zum Gedeihen vor allem auch Räume, d.h., unverseuchte Böden, unbelastete Luft und keine Barrieren, zur handelnden Auseinandersetzung und Aneignung der Welt. Bewegung und Spiel sind dabei für sie die zentralsten Formen ihres Handelns.

Der diesjährige Weltspieltag sollte darum für eine zukunftsweisende Neujustierung genutzt werden, vorhandene Lebensgüter nicht zu verspielen und für nachhaltige Lebensgrundlagen einzutreten. In diesem Kontext müssen die aktuellen Weltthemen immer auch zusammen mit bekannten Problemstellungen wie zunehmende Motorisierung, Flächenversiegelung und Bewegungsraumbegrenzungen in den Blick genommen und diskutiert werden. Eine neue Achtsamkeit für unsere Kinder und ihre primären Sinntätigkeiten „Bewegung und Spiel“ bzw. eine anhaltende Wachheit, das Rechte für sie zu tun, müssen die vorwärts weisenden Handlungslinien zur Realisierung ihrer Lebensgüter sein.

Jeder von uns ist mit seinen eigenen Gaben aufgerufen, an einer nachhaltigen Zukunfts-gesellschaft mitzugestalten und an unserem Gesellschaftsvertrag mitzuschreiben, der auch unsere Kindeskinder trägt. Unser Anspruchsniveau muss es sein, Verantwortungs-bereitschaft transparent zu machen, angemessene Prioritäten zu setzen und den Worten Taten folgen zu lassen zum Wohl der Kinder. Erst unsere Beweglichkeit, unser bewegt Sein, bewegtes Handeln und bewegtes auf- einander Zugehen garantieren Jungen und Mädchen eine künftige Lebensbasis, in der die Kinderwelt tatsächlich eine Bewegungswelt ist, ein Grundrecht auf Bewegung realisiert ist und sie ausreichende Verwirklichungschancen ihrer primären Sinntätigkeiten „Bewegung und Spiel“ entfalten können.


Dr. Klaus Balster / Kommentar zum Weltspieltag 28. Mai
Dsj-AG Leiter „Kinderwelt ist Bewegungswelt“ a.D.
Stellv. Vorsitzender der SJ NRW mit dem Aufgabenfeld „Bewegung, Spiel und Sport“ a.D.

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