Zum Weltspieltagsmotto 2021 "Lasst uns (was) bewegen!" schlagen wir folgende Spielideen vor.
Leider kann bisher noch nicht abgesehen werden, in welchem Ausmaß wir am 28. Mai zusammen spielen und uns bewegen können. Aber auch wenn die Situation am Weltspieltag noch nicht so sein sollte, wie wir es uns wünschen, gibt es verschiedene Ideen und Konzepte, auf die zurückgegriffen werden kann, ohne dass die geplante Aktion gleich ausfallen muss. Im Folgenden möchten wir Ihnen ein paar Aktionsideen vorstellen, die man auch unter Einhaltung der bekannten Abstandsregeln umsetzen kann. Wichtig ist dabei, dass genau abgeschätzt wird, was an dem Tag möglich ist und die vorgegebenen Hygieneregeln eingehalten werden.
Tipps für größere Feste/ Aktionen:
In diesem Jahr wird es sicherlich weiterhin Sinn machen, die Gruppen von Kindern und Familien so gut es geht zu strecken und aufzuteilen, um so größere Ansammlungen von Menschen zu vermeiden. In jedem Fall wird das Aufstellen eines an die Vorgaben der entsprechenden Kommune oder des Landkreises angepassten Hygienekonzepts eine Grundvoraussetzung sein.
- Eine Rallye oder Schnitzeljagd würde sich hier beispielsweise anbieten, da die Gruppen eigenständig unterwegs sein können und sich oftmals innerhalb ihres eigenen Haushalts zwischen den einzelnen Stationen fortbewegen.
- Größere Menschenmengen können verteilt werden, indem verschiedene einzelne Stände aufgebaut werden, jeder Stand könnte dann für die Umsetzung des Hygienekonzepts selbst verantwortlich sein. Oder man verteilt die Stationen gleich über die ganze Stadt.
- Auch die Zuweisung von bestimmten Zeitfenstern für einzelne Gruppen oder an einzelnen Stationen kann dabei helfen, die Abstands- und Hygienekonzepte einzuhalten.
Kleine Aktionen
Auch mit kleineren Aktionen kann eine Menge bewegt werden. Hierbei muss gar nicht die ganze Zeit vor Ort geblieben werden. Mit Hilfe von passenden Anregungen können viele Spiel- und Bewegungsideen von den Kindern und Familien selbstständig umgesetzt werden.
- Es könnten die Spielplätze in der direkten Umgebung genutzt werden, bei denen kleine laminierte Schautafeln mit netten Tipps oder Ideen hinterlassen werden, die zum kreativen Spielen anregen oder zeigen, wie die vorhandenen Spielgeräte doch auch mal anders genutzt werden könnten.
- Auch wenn es in der Nähe andere Orte gibt, die zum Spielen anregen, wie eine Wiese, eine Mauer oder ein Gehweg, kann hier ein kleiner Tipp hinterlassen werden. Mit etwas Kreide kann z.B. auf dem Boden eine Balancier- und Hüpfstrecke aufgemalt werden. Auf diesem Weg kann die alltägliche Umgebung spielerisch umgewandelt werden und der Weltspieltag wird auf den Straßen sichtbar.
- Sportvereine könnten zumindest ihre draußen liegenden Sportplätze nutzen und hier an kleinen Stationen Schnupperkurse (notfalls auch einzeln und mit vorheriger Registrierung) anbieten, auf diesem Weg können die Kinder die Freude an einer neuen Sportart entdecken. Falls der Zutritt zum Sportplatz nicht möglich sein sollte und auch keine Gäste erlaubt sind, könnten Sportverein eventuell im frei zugänglichen Stadtpark Anregungen für Spiel, Sport und Bewegung in Kleinstgruppen geben – je nach akt. Hygieneregeln.
Unabhängig von der Größe der Aktion können die Hygieneregeln auch immer spielerisch eingebaut werden.
Schulen/ Kindergärten
In Schulen und Kindergärten kann die Woche um den Weltspieltag genutzt werden, um kleine Aktionen rund um das Thema Spiel und Bewegung in den Alltag einzubauen. Viele Aktionen funktionieren auch super mit Abstand. Hier bietet sich insbesondere das Konzept der bewegten Pause an, um diese beiden Aspekte miteinander zu vereinen.
Lobbyarbeit
Egal wie die Situation am 28. Mai aussehen wird und egal ob Verein, Initiative, Schule, Kindergarten oder Familie: Der Weltspieltag gibt immer einen Anlass, auf vorherrschende Probleme und Defizite aufmerksam zu machen. Nutzen Sie den Weltspieltag für die Lobbyarbeit und setzen Sie sich für das Recht auf Spiel ein! Eine gute Grundlage ist beispielsweise der 4-Stufen Plan der Deutschen Sportjugend. Diesen finden Sie hier.
Konkrete Spielideen:
- Es kann immer zuerst mit den Kindern und Jugendlichen selbst überlegt werden, welche Spiele auf welche Art und Weise umgewandelt werden können, damit diese unter den Abstandsregeln funktionieren.
- Nudelfangen ist ein Beispiel dafür: anstatt sich beim Fangespiel zu berühren und abzuklatschen, müssen die fangenden Kinder die anderen mit einer Poolnudel antippen. Sobald ein Kind angetippt wurde, muss dieses die anderen fangen.
- Becher flitzen lassen: Hierfür braucht man Schnüre, Pappbecher, zwei Wasserspritzen und Eimer. Spannt die Schnüre über eine Strecke auf einem passenden Gelände leicht über den Köpfen. Achtet darauf, dass diese Strecken gleich lang sind. Vor dem Spannen müsst ihr noch ein Loch durch den Boden des Pappbechers stechen und auf die Schnur auffädeln. An den Anfang der Strecke platziert ihr noch jeweils einen großen Wassereimer. Nun gilt es, den Becher, der horizontal an der Schnur hängt, mittels des Wasserstrahles aus der Wasserspritze die ganze Schnur entlangflitzen zu lassen. Ist die Wasserspritze leer, muss sie am Startpunkt wieder aufgefüllt werden.
- Spaßolympiade: In kleinen Gruppen werden sich neue olympische Disziplinen überlegt und eingeübt, diese können beispielsweise sein:
- Handtuchweitwurf: Von einer Startlinie aus wird versucht, ein Handtuch möglichst weit zu werfen. Hier kommt es auch auf die Technik an! Vielleicht fliegt das Handtuch weiter, wenn es anders gefaltet oder geworfen wird? Handtücher könnten selber mitgebracht und dann einfach wieder mit nach Hause genommen werden;
- Geräuschparcours: einen Parcours blind durchlaufen, nur mithilfe von Geräuschen der anderen Gruppenmitglieder;
- Papierfliegerweitwurf: Alle müssen sich aus Zeitungspapier oder anderem Altpapier einen Papierflieger basteln und versuchen, diesen so weit wie möglich fliegen zu lassen - egal ob mit oder ohne Anlauf. Der Papierflieger kann im Anschluss mit nach Hause genommen werden;
- Limbo: Baut mit Stäben und verschiedenen Halterungen eine relativ stabile Limbostange. Nun versucht ihr unter dieser Stange durchzukommen, ohne diese zu berühren. Je niedriger die Stange liegt, desto schwerer. Ihr könnt auch mit angebundenen Fäden, Tüchern oder Ballons den Abstand immer weiter verringern.
- Eine große Sammlung an vielen verschiedenen Spieletipps für draußen und für drinnen gibt es auf der Seite kindersache.de. Hier lohnt sich immer mal das Stöbern nach einer passenden Idee. Wie zum Beispiel nach dem Klassiker "Lange Nase", der auch mit genügend Abstand immer viel Spaß macht.
- Simon says: Die Kinder stehen mit genügend Abstand und genügend Platz um den Spielleiter herum. Dieser gibt nun einen Bewegungsauftrag vor, den die Kinder ausführen müssen. Dabei beginnt jeder Satz mit "Simon says ...". Beginnt der Spielleiter den Bewegungsauftrag nicht mit diesem Satzanfang, dürfen die Bewegungen nicht ausgeführt werden. Wird dies trotzdem von einigen Kindern getan, scheiden sie aus oder müssen eine Runde pausieren. Vorschläge könnten hierfür sein: auf ein Bein stellen, um die eigene Achse drehen, Kniebeuge machen, auf der Stelle joggen...
- Menschen-Memory: Die Kinder verteilen sich mit ausreichend Abstand und bestimmen zwei Ratekinder, die aus der Sichtweite der anderen treten müssen. Nun finden sich jeweils zwei Kinder als Paar zusammen. Sie vereinbaren eine Bewegung (z.B. Winken, Rad schlagen, Hampelmann). Wenn alle Paare eine Bewegung gefunden haben, dürfen die beiden Ratekinder wieder zurückkommen. Sie dürfen nun immer zwei Kinder aufrufen, die dann ihre Bewegung vorzeigen. Jetzt gilt es, die richtigen Pärchen zu finden.
Falls durch einen möglichen erneuten Lockdown alle diese Ideen nicht umsetzbar sind, lohnt sich auch immer ein Blick auf die #heimarena der Deutschen Sportjugend. Unter dieser werden viele Sportangebote und Bewegungsideen für zu Hause von den verschiedenen Sportvereinen in Deutschland gebündelt. Weitere Informationen dazu findt man hier.
Weitere Projektideen und eine Botschaft von der Boxweltmeisterin Regina Halmich können Sie sich auch auf der Webseite von Radio TEDDY anhören.
Bitte beachten Sie, dass all diese Vorschläge ohne Gewähr sind. Es bleibt jedem selbst überlassen, für ein ausreichendes Hygienekonzept zu sorgen.