Spiel und Inklusion

Holger Hofmann, Bundesgeschäftsführer des Deutschen Kinderhilfswerkes, fasst das Thema Spiel und Inklusion wie folgt zusammen:  

„Für Kinder ist gemeinsames Spielen die natürlichste Sache der Welt – und sie haben nach den Bestimmungen der UN-Kinderrechtskonvention auch ein Recht darauf. Um Inklusion zu erreichen, müssen aber trotzdem auch beim Spielen aktiv an vielen Stellen Barrieren abgebaut und Räume geschaffen werden, in denen die Teilhabe aller Kinder möglich ist. Barrieren können räumlicher, sprachlicher, informativer und finanzieller Natur sein.  

Um inklusives Spiel zu ermöglichen, sollten Spielräume so gestaltet sein, dass sie auf vielfältige Art und Weise von möglichst allen Kindern entsprechend ihrer Fähigkeiten und Bedürfnisse erreicht und genutzt werden können. Insbesondere für Kinder mit körperlichen Beeinträchtigungen sind klassische Spielplätze häufig nicht oder nur sehr eingeschränkt nutzbar – hier bedarf es eines generellen Umdenkens in der Planung und deutlich mehr Anstrengungen als bisher, sowohl bei Neubau als auch im Bestand. Darüber hinaus dürfen ältere Kinder und Jugendliche bei der Planung von Spielräumen nicht länger ausgegrenzt werden – Kommunen müssen sich mehr Gedanken um jugendgerechte Aufenthaltsorte machen.  

Wichtig ist zudem, dass Kinder Aspekte ihrer Identität und die Vielfalt der Menschen im Spielzeug wiederfinden, wie zum Beispiel bei verschiedenen Hautfarbentönen zum Malen, Puppen mit Hilfsmitteln wie Brillen, Hör- und Gehhilfen oder der Darstellung von Personen, die nicht eindeutig dem weiblichen oder männlichen Geschlecht zuzuordnen sind. 

Inklusion zu gestalten, bedeutet für uns, Räume und Spielgelegenheiten zu schaffen, in denen die Teilhabe aller Kinder unabhängig von sozioökonomischen Hintergründen, Nationalität, Kultur, Alter, Geschlecht und persönlichen körperlichen und geistigen Fähigkeiten stattfindet. Wir müssen also auch beim Spielen die Voraussetzungen dafür schaffen, jedem Kind gerecht zu werden“, so Holger Hofmann, Bundesgeschäftsführer des Deutschen Kinderhilfswerkes. 

Die Verbindung von Spiel und Inklusion eröffnet ein breites Themenfeld.  

Um den Einstieg in das Thema zu erleichtern, sind die Beiträge aufeinander aufbauend angeordnet und mit Verweisen zu weiterführenden Artikeln versehen: 

Grundlagen: 

1.Beitrag: Freies Spiel 

2.Beitrag: Inklusion und Barrierefreiheit

3.Beitrag: Inklusive Pädagogik 

Spiel und Inklusion: 

4.Beitrag: Inklusives Spiel 

5.Beitrag: Barrierefreie Spielplätze 

6.Beitrag: Spielmaterialien für eine diskriminierungssensible Praxis 

7.Beitrag: Digitale Inklusion von Kindern mit Behinderung 

 

 

Ein barrierefreier bzw. barrierearmer Spielplatz bedeutet nicht, dass alle Spielgeräte für alle Kinder unabhängig ihres Alters, ihrer kognitiven und motorischen Fähigkeiten, genutzt werden können. Vielmehr sollten barrierefreie/ barrierearme Spielplätze für alle Kinder mit ihren Verschiedenheiten und unterschiedlichen Fähigkeiten Spielmöglichkeiten bieten und ihnen natürlich den Zugang gewähren.  

Häufig werden Vielfaltsaspekte wie Hautfarbe, Geschlechterrollen, Behinderung usw. nicht in Spielmaterialien abgebildet. Dies führt dazu, dass Kinder lernen, dass nur die vertretenen Merkmale (zumeist weiß, hetero, nichtbehindert, schlank, …) als wichtig und richtig angesehen werden. Damit Vielfalt zur Normalität wird, sollten alle Kinder die Möglichkeit haben, Aspekte ihrer Identität in den Spielmaterialien wiederzufinden. 

Der vorliegende Beitrag fokussiert Inklusion ausgehend vom kinderrechtlichen Ansatz im Dreieck von Befähigung, Schutz und Teilhabe in der digitalen Welt am Beispiel von Kindern mit Behinderungen. Insbesondere Kinder und Jugendliche mit Körperbehinderung können durch neue technische Entwicklungen und Hilfen besser an Freizeitaktivitäten teilhaben (z.B., um Spiele zu spielen oder mit Gleichaltrigen zu interagieren). 

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